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Entlehnung

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Entlehnung
Plan
• Die Definition des Begriffs (Was ist die Entlehnung?)
• Die Ursachen der Entlehnung
• Aus der Geschichte der Entlehnung in der deutschen Sprache
• Die Klassifikation der Entlehnungen
• Die Zukunft der Entlehnung
„Es gibt in der Welt kaum eine
Sprache, die keine Entlehnungen
im Wortbestand enthält“.
B. de Courtene
Definition der Entlehnung
„Vorgang und Ergebnis der Übernahme eines sprachlichen
Ausdrucks bzw. einer sprachlicher Struktur aus einer fremden
Sprache in die Muttersprache, meist in solchen Fällen, in denen
es in der eigenen Sprache keine Bezeichnung für neu
entstandene Sachen bzw. Sachverhalte gibt“.
H. Bußmann
Definition der Entlehnung
„ Man versteht unter Entlehnung den Entlehnungsvorgang, d.h.
die Übernahme fremden Sprachgutes sowie das Ergebnis dieses
Prozesses – das entlehnte fremde Sprachgut selbst “.
I.G. Olschanski
Die Ursachen der Entlehnung
„Infolge vielfältiger Beziehungen zwischen den Sprachträgern,
direkter
Berührungen
und
kultureller
Verbindungen,
internationaler Zusammenarbeit
es kommt auch
zu
sprachlichen Annäherungen, zu Sprachkontakten, zu
wechselseitiger Beeinflussung der Sprachen und zu
Entlehnungen im Wortschatz “.
Th. Schippan
Keltische Entlehnungen
• Amt (ambactus), Reich (rig), Erbe,
Held, Burg, Dorf, Leder, reiten
• Dietrich,
Dagmar, der Rhein, der
Main, die Donau, Worms
Slawische Entlehnungen
• Gurke
(pol. Ogurek), Quark (Twarog –
rus., polnisch), Graupe (krupa), Droschke
(droska – pol), Steppe (granica)
• Ostritz, Treptow, Kamenz, Zwickau
• Leipzig (Липск), Chemnitz (Каменц),
Lübeck (Любечь), Pommern (Поморье)
Lateinische Entlehnungen
1. landwirtschaftliche Begriffe: Pflanze, Käse, Korb, Sichel, Kohl, Wein
2. Baubegriffe: Mauer, Fenster, Pforte, Kammer
3. Handelsbegriffe: Münze, Markt, Pfund, kaufen
4. Hauseinrichtung: Tisch, Kessel, Pfanne
5. Die Christianisierung der Germanen: Kloster, Mönch, Messa, Nonne,
Kreuz, opfern
Lateinische Entlehnungen
1. Schulwesen: Schule, schreiben, Tinte, Tafel, Kreide, dichten, Meister
2. Wissenschaft: Aula, Auditorium, Autor, Autorität, Abiturient, Glossar,
Kommentar, Examen, Zensur
3. Juristische
Terminologie: Familie, Prozess, Klient, Justiz, Appellation,
Legalität, Advokat, Advokatur
Griechische Entlehnungen
• Bibliothek,
Chor, Charakter, Kirche,
Katheder
• die griechisch-lateinischen Stämme:
Phonetik,
Telefon,
Dynamit,
Antifebrin, Vitamin, Hämatogen
Französische Entlehnungen
• 11.-12.
Jahrhundert – ritterlich-höfische Kultur,
höfische Literatur, Kultes des Frauendienstes, Mode,
Hofetikette, Kochkunst – Palast, Tournier, Lanze,
Manier, Pavillon, blond, fein, Form, Preis,
Abendteuer
• 17.-18.
Jahrhundert – a- la- mode Zeit genanntelegant, kokett, frivol, Mode, Möbel, Omelette,
Parade, Bataillon, Garnison
• 18. – 19.- Jahrhundert – Revolution, Republik, Klasse,
Proletariat, Demokrat, Konstitution
Italienische Entlehnungen
• Oper,
Sopran, Bass, Tenor,
Fuge,
Konzert,
Galerie,
Korridor,
Fassade,
Bank,
Lombard, Soldat, Proviant,
Panter, Granate
Englische Entlehnungen
• 14.-17. Jahrhundert - See- und Handelsbegriffe: Boot, Lotse,
• Flagge, Kabine, Paketboot.
• 18.-19. Jahrhundert –
• a. Begriffe der Wissenschaft und Technik – Barometer, Darwinismus,
Evolutionstheorie, experimental.
• b. Industrie, Handel, Finanzwesen: Trust, Tunnel, Koks, City, Scheck, Budget,
Banknote.
• c. Politik: Agitator, Boykott, Interview, Leader, Meeting, Parlament, Votum.
• d. Sport. Box, Fußball, Rekord, Hockey, Matsch, Start, Jacht.
• e. Mode und Kochkunst: Comfort, Bar, Flirt, Gentelman, Klub, Frack,
Mackintosch, Smoking, Boston, Lunch, Grog, Pudding, Punsch, Sandwich,
Whisky, Wist, Picknick.
Anglizismen der amerikanischer Herkunft
• Bikinis, Jeans, Businessman,
Job, Story, Song, Boss, fiftyfifty, tipptopp
Andere Entlehnungen
• Spanisch-portugiesische
(durch französische Vermittlung): Gitarre,
Kastagnette, Lakai, Marmelade, Romanze, Serenade, Zigarre, Vanille
• Iranische:
Basar, Diwan, Kiosk, Satrap, Schach, matt, lila, Karawane,
Paradies, Pascha
• Arabische:
Admiral, Algebra, Atlas, Ziffer, Arsenal, Sultan, Talisman,
Balsam, Matratze, Sofa, Tasse, Kaffee, Zucker, Tarif
• Türkische: Effendi, Turban, Tulpe, Ulan
• Amerikanische: Ananas, Jaguar, Kakao,
Tabak
Kautschuk, Mais, Schokolade,
Andere Entlehnungen
• Indische: Sanskrit, Reis, Veranda, Banane, Dschungel, Radscha
• Australische: Känguru, Tabu, Bumerang
• Afrikanische: Basalt, Gnu, Gorilla, Kakadu, Guttapercha, Sago.
• Altägyptische (durch das Griechische und Lateinische vermittelt):
Ibis, Gummi, Almanach
• Chinesische: Nankig, Taifun, Tee
• Althebräische: Hallelujah, Satan, Talmud, Mammon
• Japanische: Bonze, Geischa, Kimono, Mikado, Harakiri
Oase,
Die
Kontakte
zwischen
Russland und Deutschland
führten zur Bereicherung des
russischen und des deutschen
Wortschatzes: der Meister, der
Stab, der Wachmeister; der
Zobel, die Troika, der Ukas,
der Rubel.
Klassifikationen der Entlehnungen
H. Hirt, O. Behaghel, F. Wrede
Lehnwörter
Fremdwörter
Lehnwörter
• Entlehnungen, die im Deutschen völlig assimiliert sind
• Völlige Anpassung in Lautgestalt und Betonung, in Flexion und
Schreibung
• z.B. шпион (Spion), акт (Akt), фронт (Front), юнкер (Junker),
орден (Orden)
Fremdwörter
• bewahren
ihren fremdsprachigen Charakter, fallen durch einige
Merkmale auf.
• der Makaronitscheskistil -
der Gebrauch der nicht assimilierten
Wörter im humorvollen Kontext
• Poem von T. Folento „Maccaronea“ (1517)
Gruppen vom entlehnten Wortschatz
• Völlig assimilierte Wörter (Stuhl, Tisch, gehen, fahren, kommen)
• Internationale Wörter (Demokratie, Politik, Kultur, Museum, Reis)
• Fremdwörter (Sofa, Kiosk, Handy, Samowar, kaputt, Kimono, Kwas)
• Hybriden (supertoll, Extrablatt, dilettantisch, graphemisch)
Fazit
• Die Entlehnungen sind sehr gebräuchlich, denn die sind
aggressiv, langlebig und bleiben in der Sprache für lange
Zeit.
• Ihr
Gebrauch ist einfacher, ihre Grammatik ist auch
einfacher.
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